Projekt „Gedenkstättenfahrten-Support“
Aufgabe des seit 2012 bestehenden Projekts „Gedenkstättenfahrten-Support“ ist es, Studierenden die kostengünstige Teilnahme an qualifizierten Bildungsreisen zu Orten der Erinnerung an die Opfer des Nationalsozialismus zu ermöglichen und bestehende Initiativen bei der Schaffung derartiger Angebote aktiv zu unterstützen.
Von Beginn an gab es eine intensive Kooperation mit dem bereits 2005 gegründeten „Arbeitskreis Gedenkstättenfahrten“, einer NRW-weiten, HSD-unabhängigen und natürlich nichtkommerziellen Gruppe, die sich bei ihrer Gründung zum Ziel setzte, an antifaschistischer Arbeit und am Thema Nationalsozialismus interessierten Menschen die Möglichkeit zu eröffnen, mit einer gut vorbereiteten Gruppe und in Begleitung von Historiker*innen die Gedenkstätte Auschwitz in Oświęcim (Polen) zu besuchen und dort auch mit den letzten Überlebenden des Konzentrations- und Vernichtungslagers zu sprechen. Letztendlich wurden es zwischen 2006 und 2017 zehn Fahrten nach Oświęcim, zuletzt mit 30 Personen und über sieben Tage.
Durch die Einrichtung des Projektes „Gedenkstättenfahrten-Support“ konnte das Fahrtenangebot des Arbeitskreis Gedenkstättenfahrten abgesichert und deutlich ausgebaut werden. Hinzu kamen ab 2013 jährliche fünftägige Fahrten des Arbeitskreises nach Tschechien mit den Stationen Prag, Lidice, Lety und schwerpunktmäßig Terezín (ehemals Theresienstadt) sowie ab 2016 viertägige Reisen in die Gedenkstätte Ravensbrück (Brandenburg, ehemaliges Frauen-KZ). Ab 2018 traten an die Stelle der Ende 2017 eingestellten Auschwitz-Fahrten jährliche siebentägige Reisen nach Ostpolen (u. a. Warschau und Lublin) auf den Spuren der Opfer und Täter*innen der NS-Massenmordaktion „Aktion Reinhardt“. Und ab 2019 Fahrten in die KZ-Gedenkstätte Dachau (Bayern) und in die „Euthanasie“-Gedenkstätte Hadamar (Hessen). Zu jeder Fahrt gehören im Vorfeld ein- bis zweitägige Vorbereitungsseminare.
Seit Jahren besteht zudem eine enge Zusammenarbeit mit dem Erinnerungsort Alter Schlachthof (EOAS) an der HSD. Seit 2021 finden die Tschechien-Reisen des AK Gedenkstättenfahrten in Kooperation mit dem EOAS statt; eine naheliegende Kooperation, da im Juli 1942 vom damaligen Schlachthof und heutigen HSD-Campus aus zwei jeweils etwa 1.000-köpfige Deportationen von Juden*Jüdinnen nach Theresienstadt erfolgten. An eben diese Deportierten, von denen nur wenige überlebten, möchte der EOAS erinnern. Die genannte Kooperation wurde mit dem gleichen Hintergrund (Deportation 1942 nach Izbica) auf die Ostpolen-Fahrten erweitert.
Das Projekt „Gedenkstättenfahrten-Support“ unterstützt aber noch weitere Fahrten, die HSD-Studierenden offen stehen. Seit 2024 bietet der EOAS (u .a. in Kooperation mit dem Zeitreisen e.V.) eigene, vom Projekt „Gedenkstättenfahrten-Support“ unterstützte fünf- bis sechstägige Fahrten zu weiteren Zielen der damaligen Düsseldorfer Deportationen an: ins lettische Riga (Deportation ins Ghetto Riga Dezember 1941) und ins polnische Łódź (Deportation ins Ghetto „Litzmannstadt“ Oktober 1941). Von allen Düsseldorfer Deportationszielen kann aktuell nur Minsk (Deportation November 1941) nicht im Rahmen einer Gedenkstättenfahrt angefahren werden – aufgrund des von Belarus unterstützten russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine.
Über die genannten Fahrten hinaus unterstützt das Projekt „Gedenkstättenfahrten-Support“ auch Tagesfahren zu Erinnerungs-, Gedenk- und Geschichtsorten, wie sie u. a. vom AStA-Antifa-Referat oder von den Veranstalter*innen des Düsseldorfer „Edelweißpiratenfestivals“ angeboten werden.
Wer sich näher informieren möchte, beispielsweise welche Fahrten aktuell angeboten werden, wende sich bitte per E-Mail an ak-gedenk@gmx.net oder an gedenkfahrten-support@asta-hsd.de.
